1:2 bei Fortuna Düsseldorf - ein bitterer Rückschlag für Schalke 04.
Für das ungeschulte Auge war wohl schwer erkennbar, welche Mannschaft in Abstiegsgefahr schwebte, und wer mit fünf ungeschlagenen Spielen im Rücken einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg gehen wollte. Die Fortuna - zuletzt mit vier Pleiten in Serie ohne eigenes Tor und überhaupt erst einem Heimsieg - wirkte spritziger, bissiger, spielte einfach besser.
Auch dank Schalke, das Düsseldorf das Spiel anfangs über- und so Selbstvertrauen schöpfen ließ. Das zwischenzeitliche 1:0 für Schalke: mehr als schmeichelhaft. Und wer eine so glückliche Führung derart herschenkt, hat den Sieg auch nicht verdient.
Dazu die nahezu immer gleiche Grundordnung, selbst wenn das passende Personal fehlt oder der Matchplan nicht aufgeht. Denn auch wenn Reinhold Ranftl zuletzt nicht unbedingt Argumente sammelte: Dimitrios Grammozis' vermeintlicher Kniff, Marius Bülter auf der Außenbahn zu bringen, schlug völlig fehl. Von der erhofften zusätzlichen Offensivpower war wenig zu sehen, Bülter wirkte desorientiert - und war damit in der Schalker Defensive nicht alleine.
An einem Offensivkonzept schien es ebenfalls zu mangeln. Wie schon in weiten Teilen gegen Regensburg. Da hatte Schalkes Standardstärke die Wende gebracht.
Dass in dem neu zusammengestellten Team auch nach Monaten nicht alles klappen kann, ist logisch. Doch fußballerisch überzeugen die Knappen einfach zu selten, zieht man den Vergleich zur Konkurrenz auf den oberen Plätzen. Und mit diesen Teams will sich der Klub ja nach eigener Aussage messen. Wenn sich dann noch individuelle Fehler einschleichen (siehe Kaminski vor dem 1:1), wird es schwer.
Klar ist: S04 punktet insgesamt konstant, hat noch genügend Zeit. Doch die Konkurrenz aus Hamburg oder Bremen hat das Tempo angezogen. Wollen die Königsblauen bis zum Ende um die Bundesliga-Rückkehr mitspielen, sollten sie sich alsbald steigern.